Entebbe – Kampala – Hoima – Kyangwali
Hallo liebe Menschen,
Hier mein erster Blogeintrag! Er war zwar schon eine Weile
fertig gewesen, aber wegen Problemen mit dem Internet konnte ich erst jetzt
posten.
Nach ausführlicher und chaotischer Vorbereitung und einem
10tägigen Seminar in Bonn, bei dem ich meine Mitfreiwilligen und Mentoren
kennengelernt habe, ging es am 7.8. endlich los für mich. ZUR Erklärung: Die
Mentoren, das sind Ansprechpartner innerhalb der jeweiligen Projekte, die auch
im Land und in der Nähe der Freiwilligen leben. Sie sind für die Freiwilligen
zuständig und haben alle eine Schulung durchlaufen, um den Freiwilligen beim
Einleben und bei auftretenden Problemen zu helfen. Ein richtiges Visum habe ich
bis jetzt noch nicht, aber das dreimonatige Touristenvisum muss erstmal
reichen, bis wir es in der Hauptstadt Kampala verlängern können (es ist
außerhalb des Landes nicht möglich, das Visum für 12 Monate zu beantragen, wie
sich letztendlich herausgestellt hat).
Also bin ich heute vor einer Woche mit meinem riesigen
Rucksack in den Zug von Berlin nach Frankfurt gestiegen – Zeit für einen
Blogpost, würde ich sagen. In Frankfurt habe ich meinen Mitfreiwilligen Joel
mit seiner Familie getroffen und nach dem Abschied gings ab ins Flugzeug. Um
22.20 Uhr war Abflug und etwas über sechs Stunden später sind wir in Dubai
zwischengelandet. In Dubai haben wir auch Vincent, einen weiteren
Uganda-Freiwilligen, getroffen (insgesamt sind wir fünf). Hier gab es auch die
ersten Anzeichen von anderen Kulturen, denn auf dem Flughafen war von
arabischen Scheichs bis zu uns deutschen Kartoffeln alles vertreten. Geblieben
sind wir allerdings nicht lange, ein paar Stunden später gings weiter nach
Entebbe, Uganda. Beim Landeanflug konnten wir schon einen Blick auf Lake Victoria
erhaschen – sehr aufregend, denn das ist der größte See Afrikas und erinnert,
wenn man davorsteht, eher an ein Meer als an einen See. Schwimmen gehen kann
man da drin allerdings leider nicht, wenn man sich keine Bilharziose einfangen
will, wie auch in meisten anderen Süßwassergewässern Afrikas.
Beim Aussteigen haben wir uns sehr über die angenehme
Temperatur gefreut, denn in Dubai wird man von der Hitze fast erschlagen, wenn
man auch nur für zwei Sekunden rausgeht. In Uganda dagegen ist es das ganze Jahr
über zwischen 25 und 30 Grad – kälter, als es wahrscheinlich gerade in
Deutschland ist!
Abgeholt wurden wir von unserem Mentor Khalid. Hier hat sich
Vincent von uns getrennt, denn er wurde von seinem Mentor Tony abgeholt. Der
Weg von Entebbe bis Kampala dauerte eine Weile, und das gab uns Zeit, die
Umgebung zu bewundern und zum Mittagessen anzuhalten. Gleich beim Mittagessen
haben wir Bekanntschaft mit ugandischen Spezialitäten geschlossen: Posho,
Matoke, Yamswurzel, Süßkartoffeln (sah ein bisschen anders aus als in
Deutschland) und natürlich Reis. Nicht zu vergessen das sogenannte „Pot Water“,
das in einem Tonkrug aufbewahrt wird und dementsprechend nach Ton schmeckt.
Khalid hat sich sehr gefreut, als wir es probiert haben, weil er es viel besser
findet als unser Sprudelwasser, aber leider konnten wir seine Begeisterung
nicht teilen.
Danach würde man meinen, wir hätten den Rest des Tages zum
Ausruhen gehabt, aber unsere gutmeinenden Mentoren hatten Programm für uns.
Zuerst haben wir auch unseren zweiten Mentor Hamid getroffen, und dann haben
wir zusammen einen Abendspaziergang durch den dichten Verkehr Kampalas gemacht,
zwischendurch Geld gewechselt und Khalid bei sich zu Hause besucht (er wohnt in
Kampala, anders als Hamid, der wie wir im Kyangwali Refugee Settlement lebt).
Nach einem weiteren Essen – das Mästen hat schon am ersten Tag angefangen – konnten
wir dann schlafen. Ein letztes Mal haben wir Wlan und fließendes Wasser
genossen… denn am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Nordosten, allerdings
nur mit Hamid, Khalid blieb in Kampala und kam erst am nächsten Tag nach.
Mit dem Taxi (ein richtiges) sind wir zum Busbahnhof
gefahren und mit einem weiteren Taxi (aka Kleinbus) in die Stadt Hoima. In
Hoima sind wir dann nach ein paar Einkäufen ins Taxi (Kleinbus) nach Kyangwali
umgestiegen. Die Busse hier sind ganz anders, aber auch ganz wunderbar. Es
scheppert zwar ab und zu ein bisschen und es kann sein, dass man zu viert oder
auch fünft auf drei Sitzen sitzt, aber wo in Deutschland kann man direkt aus
dem Bus- oder Autofenster einkaufen? Oder das Busfenster überhaupt öffnen?
Diese Möglichkeit haben wir natürlich genutzt, und zwar weder Flipflops noch
Uhren gekauft, dafür aber gegrillte Maiskolben, die trocken und fast Popcorn
sind – besser kann ich es nicht beschreiben, schmeckt aber echt gut und man hat
eine Beschäftigung. Nachdem wir in Hoima ins Taxi gestiegen sind, ging es nach
ca. einer Stunde in den Wald… und der Walt hörte nicht mehr auf. Da sind wir
dann mit 50 km/h durch den Dschungel gescheppert, vor uns ein Boda Boda (so
werden hier die Motorräder genannt, ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel).
Und langsam ist uns aufgegangen…. Das Refugee Settlement liegt am Dschungel und
war früher mal Dschungel. Auf der einen Seite Dschungel, auf der anderen Lake
Albert: ganz anders als Kampala, mehr in der Natur geht ja kaum.
Als wir im Kyangwali Refugee Settlement ausstiegen, blieb
eine letzte Etappe: das erste mal Boda Boda fahren für mich und Joel. Der Weg
war zwar nur kurz, das Gepäck dafür aber schwer, und so gings zu dritt auf
einem Motorrad, ich noch mit Rucksack, in Richtung Guesthouse. Wir fanden das
sehr aufregend und der Boda Boda Fahrer fand unsere Aufregung witzig.
Dort angekommen, haben wir unsere Mitbewohner kennengelernt,
uns Haus und Garten im Dunkeln angeschaut und sind noch Abendessen gegangen.
Das Essen ist hier sehr günstig, für einen Euro kann man unter Umständen schon
eine volle Mahlzeit kriegen. Unser Abendessen war jedenfalls göttlich: Pommes,
frische Avocado, Omelette und Krautsalat. Klingt ungewöhnlich, schmeckt aber
umso besser.
Und danach gings auch schon wieder ins Bett. :)
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